Der erste Tag in Helsinki. Wir waren insgesamt vier Auszubildende von unserer Krankenpflegeschule. Hier erkunden wir den Hafen.
„Unsere Betreuerin von der Kooperationsschule in Helsinki hat uns direkt von unserer Unterkunft abgeholt und uns alles erklärt. Sie ist mit uns in die Stadt gefahren, wir haben Bustickets für die gesamte Zeit besorgt und unsere unterschiedlichen Arbeitsstätten angesehen."
„Auf der Station arbeiten sie mit dem System der Bezugspflege, das heißt, man ist für zwei bis vier Patienten zuständig, um die man sich den ganzen Tag kümmert. Das hat mir gut gefallen, denn man kennt die Patienten dann besser und kann individueller auf sie eingehen als in dem System der Bereichspflege, wo man für einen Teil einer Station zuständig ist. Natürlich ist das auch eine Personalfrage, man braucht ein bis zwei mehr Pflegende auf Station.“
„Die Finnen haben eine viel gelassenere Mentalität bei der Arbeit. Sie nehmen sich auch Zeit für sich, setzen sich auch einmal fünf Minuten hin. Diese Gelassenheit möchte ich mitnehmen. Ich gerate sonst schnell in Hektik bei Stress im beruflichen Alltag. Aber manchmal zwei Gänge zurückschalten – das wirkt sich auch positiv auf die Patientinnen und Patienten aus.“
„Mein schönstes Erlebnis im Praktikum? - Einmal hatte der Mann einer Patientin, der sie jeden Tag besuchte, ihr viele Cremes, Nagellack und ähnliches mitgebracht. In der Pflegezeit nachmittags, die wir frei gestalten konnten, habe ich für die Patientin eine Maniküre gemacht, wir haben gecremt und getuscht. Sie war so glücklich! Und ihr Mann auch.“
„Die Zeit in Helsinki war toll! Es verbessert die Lebensqualität, wenn man einmal aus seinem Trott heraus kommt. Ich habe mir jetzt vorgenommen, öfter etwas Neues auszuprobieren.“
Alle Bilder © Anna-Lena Winkens