„Anfangs waren meine Aufgaben eher bescheiden: hier mal was angeben, da mal was halten und meistens zuschauen. Das war etwas enttäuschend, da ich in diversen Kursen in Deutschland die Befähigung zum Bedienen der Maschinen erworben hatte. Entgegen meiner Befürchtungen wurde ich aber immer mehr eingebunden und fühlte mich nach kurzer Zeit als Teammitglied. Der Chef hat mich zu seinen Terminen mitgenommen. Dadurch konnte ich Intarsien-Hersteller, Lackierer und auch Arbeiter, die Möbel mit Blattgold beschichten, kennenlernen.“
„Ich habe täglich neue Erfahrungen sammeln können. Anderes Land, andere Sitten. Kaffeepausen sind ein fester Bestandteil des Arbeitslebens. Das Arbeitstempo ist entspannt, man redet viel miteinander. Ich habe tolle neue Freunde gewonnen, mit denen ich heute noch in Kontakt stehe. Wenn ich die Möbelmesse in Mailand im Jahr 2019 besuche, werde ich die Jungs auf jeden Fall besuchen.“
„Unsere Ansprechpartnerin vor Ort war Sara Tettamanti von ENAIP. Diese Organisation hat auch die Unterkunft gestellt, die ENAIP Lodge. Das ist eine Jugendherberge mit Balkonen in jedem Zimmer und einer Dachterasse mit herrlichem Ausblick auf die Alpen. Außerdem gab es eine Gemeinschaftsküche und WLAN.
„Unternehmungen für unsere Freizeit haben wir spontan durchgeführt. Wir haben u.a. den Möbelproduzenten Riva1920 und den Weltmarktführer für Furniere „Tabu“ besucht. Bei Tabu durften wir (vielen Dank an dieser Stelle an Stefania Romellini!) sogar eine Fabrikbesichtigung machen. Das ENAIP fablab ist ein Lehrinstitut für angehende Tischler. Dort stehen sämtliche typischen Maschinen, an denen geübt werden kann. Bei dessen Besichtigung durften wir eine Laserschneidanlage programmieren, damit sie unsere Entwürfe fertigt.“
„Das Auslandspraktikum hat mich in jeder Hinsicht bereichert. Ich habe eine andere Herangehensweise an die Herstellung von Möbeln kennengelernt, mit anderen Werkstoffen, Klebern und Materialien gearbeitet. Ich bin offener gegenüber anderen Ansichten geworden. Ich kann mittlerweile etwas mehr als das „Restaurant-italienisch“ und die Zahlen von 1-100 :-) Des Weiteren habe ich ein qualifiziertes Arbeitszeugnis bekommen, welches bei meinen zukünftigen Bewerbungen ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.“
Alle Bilder © Christian Kretschmar